Es lohnt sich zu kämpfen - JGR-Wahl und offene Jugendarbeit in Bad Mergentheim

Veröffentlicht am 02.09.2012 in Arbeitsgemeinschaften

Trotz Sommerpause trafen sich die Jusos Bad Mergentheim zu ihrem Stammtisch. Das erste Thema, dem sie sich widmeten, war die letzte Jugendgemeinderatswahl vom Mai, bei der aufgrund der zu geringen Wahlbeteiligung zum ersten Mal seit vielen Jahren kein neuer Jugendgemeinderat gebildet wurde.

Auch wenn die Jusos sich mit einem Appell an die Jugendlichen der Region wenden und sie an ihre eigene Verantwortung erinnern wollen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, müssen ihrer Meinung nach auch Versäumnisse von anderer Seite angesprochen werden: "Eines der größten Probleme bei dieser Wahl ist, und war auch meistens früher so, dass sie viel zu schlecht kommuniziert wird", so Jonas Heilmann, Vorsitzender der Jusos Main-Tauber.

"Viele Jugendlichen wissen weder, wann die Wahl stattfindet, noch, was der Jugendgemeinderat eigentlich tut. An dieser Stelle muss nicht nur er selber ansetzen, um sich und seine Belange zu kommunizieren, auch sollten die Schulen in Verantwortung genommen werden, verstärkt auf diese Wahl hinzuweisen und die Jugendlichen über ihre Rechte aufzuklären". ...

Ebenfalls wurde negativ angemerkt, dass es in einigen Schulen bei den Wahlen zu erheblichen Unregelmäßigkeiten gekommen sei. Beispielsweise sei ein Wahlraum nur wenige Minuten nach offiziellen Beginn der Wahl bereits abgeschlossen gewesen, so dass viele Schüler der entsprechenden Schule ihre Stimmen nicht abgeben hätten. Ein weiteres dauerhaftes Problem des Jugendgemeinderats sei die häufig geringe Anzahl von Bewerbern, da sie erst ab einer Mindestanzahl von 18 Kandidaten abgehalten werden könne.

Anschließend widmeten sich die Jusos kurz der positiven Nachricht der Erweiterung des Schülerparkplatzes am Berufsschulzentrum Bad Mergentheim. Dazu erwähnte der Vorsitzende der Jusos Bad Mergentheim, Frederick Wunderle, die 2009 von ihnen abgehaltene Unterschriftenaktion, die zur ersten dieser Parkplatzerweiterungen geführt habe. "Mit dieser Aktion wurde auf ein Problem aufmerksam gemacht, das von den entscheidenden Stellen nicht wahrgenommen wurde, und denen, die es betraf, die Schüler des Berufsschulzentrums, eine Stimme gab."

Mit Erleichterung nahmen die Jusos zur Kenntnis, dass der Gemeinderat die Fortsetzung der offenen Jugendarbeit beschlossen hat. Dass CDU und Teile der Freien Wähler noch zur Vernunft kämen, sei lange nicht zu erwarten gewesen. Der Einsatz der Jusos und der vieler Jugendhaus-Besucher habe sich gelohnt. "Das Ende der offenen Jugendarbeit wäre ein Armutszeugnis gewesen. Wir sind froh, dass es weitergeht", so Frederick Wunderle.