Freizeit- und Nachtleben attraktiver machen

Veröffentlicht am 20.04.2014 in Kommunalpolitik

Bad Mergentheim. Mehr "Nachterlebnis" nach Bad Mergentheim zu bringen ist für die Jusos, die Jugendorganisation der SPD, ein sehr wichtiges Anliegen. Schließlich haben gute Bars, Kneipen und Clubs massiven Einfluss auf die empfundene Lebensqualität, gerade auch bei jungen Menschen.

Bad Mergentheim fehlen in diesem Bereich allerdings quantitativ wie qualitativ Angebote und aller Orten hört man den Satz: "Die Jugend haut ab, für die ist hier nichts geboten." Um einen Schritt weiter zu kommen haben Anfang April die Jusos die Initiative ergriffen und Angebots- und Nachfrageseite an einem Tisch versammelt um dieses weite Problemfeld genauer zu erörtern.

Zusammen mit der Dualen Hochschule, deren Studenten sicherlich einer der größten und zahlungskräftigsten Nachfrager für Abendunterhaltung sind, wurden Vertreter der beiden großen Brauereien eingeladen, welche dazu auch von ihnen eingeladene Gastronomen aus Bad Mergentheim mitbrachten. Moderiert vom Juso-Kreissprecher Alexander Geuking, selbst ehemaliger Student der hiesigen Dualen Hochschule, kamen in dem offenen Gespräch einige Punkte zusammen. Im Klaren waren sich alle darüber, dass es nur einen bestimmten Kuchen zum Verteilen gibt - eine überregional bekannte Partymeile wird wirtschaftlich nicht möglich sein und ist auch nicht gewollt, aber eine deutliche Belebung des Nachtlebens wird als nötig erachtet. ...

Von den Brauereien und den Gastronomen wurde aufgeführt, dass sich bereits viele mit Angeboten speziell für Studenten versucht haben, allerdings nur mit wenig wirtschaftlichem Erfolg. Die Wünsche und Erwartungen des jungen Publikums zu erkennen und zu bedienen wird zunehmend schwierig, die Herausforderung attraktive und rentable Gastronomie anzubieten ist groß.

Ein weiterer Punkt ist die Kommunikation der Angebote in der Öffentlichkeit: Oftmals wüssten Studenten nichts von Events oder dem Angebot von Lokalen. Aber auch die Bad Mergentheimer Bürgerschaft müsse offener, so hieß es, für die Bedürfnisse der jungen Generation sein, die sich leider auch manchmal lautstark bemerkbar machen: "Wir wollen definitiv nicht, dass die Innenstadt Dauerlärm ausgesetzt wird, aber gerade Freitag und Samstag nachts sollten Anwohner gelegentlich kurzzeitigen Kneipenlärm akzeptieren können - lebendige Städte zeichnen sich nicht durch Friedhofsruhe aus", so Geuking, der als ehemaliger Student der DHBW von der Langeweile berichten konnte, die seine Kommilitonen oftmals in Bad Mergentheim empfunden haben. Schließlich ist der Mangel an attraktiven Möglichkeiten zur Abendgestaltung nicht nur ein Grund für die Abwanderung der Jugend, für die Firmen in der Region ist er ein Wettbewerbsnachteil bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter und auch für dem Standort der DHBW selbst birgt er Risiken: "In Zukunft werden auch die Attraktivität und die 'Willkommenskultur' der Stadt bzw. der Region immer mehr den Studienort mit beeinflussen. Denn Studierende wollen dual studieren, aber eher an urbanen Standorten", so Prof. Dr. Seon-Su Kim, Leiter des Campus Bad Mergentheim. Da auch die Firmen nicht mehr die große Auswahl an Bewerbern haben, überlegen diese sich auch, möglichst attraktive Studienorte anzubieten.

Um als ersten Schritt das bestehende Angebot besser vermarkten zu können, will die DHBW auf ihrer Website und im Gebäude selbst, bessere Werbemöglichkeiten für interessierte Gastronomen anbieten. Die Brauereien, bzw. Benjamin Hötzel, Mitarbeiter der Hochschulkommunikation an der DHBW, stehen dafür als Ansprechpartner bereit (E-Mail an "hoetzel@dhbw-mosbach.de).

Die Jusos wollen versuchen weitere junge Menschen einzubinden und die Gastronomie dabei unterstützen ein gutes Angebot zu schaffen.